Magie der Lichter

Kurz vor Ende sind wir gestern in Oelde im Vier-Jahreszeiten-Park gewesen – Magie der Lichter heißt die diesjährige Illumination des Parks. Gleich am Eingang gab es diese schöne Beleuchtung des Teiches, begleitet von einem Johann-Strauß-Walzer:

Dann ging es auf einem von Palmen gesäumten Weg weiter:

Drei illuminierte Kunstwerke:

Weiter ging es zu einem Spuk-Wald, aus dem gruselige Geräusche tönten:

Inzwischen hat es angefangen zu regnen. Zwei beleuchtete Lauben:

Die Schnüre hingen lose und wehten im Wind. Für den Autofocus meiner Kamera war es eine Herausforderung (weniger wegen des Windes, denke ich, sondern weil es halt sehr dunkel war).

Ein paar Landschaftsbilder, teilweise mit Regentropfen auf der Linse:

An dieser alten Wassermühle erklang ein Kinderchor mit „Es klappert die Mühle am rauschenden Bach…“ – seltsamerweise wirkte das eher gruselig als heimelig…

Dieser beleuchtete See wurde mit Barock-Musik untermalt:

Zum Schneiden war ich zu faul (gilt auch für die anderen Videos) – lieber unvollkommen als gar nicht:

https://www.flickr.com/gp/186541193@N07/Tbd963399m

Dann gab es noch diese faszinierenden Riesen-Bälle, auf die (in die) Blumen projeziert wurden:

Das folgende Video empfehle ich ohne Ton:

https://www.flickr.com/gp/186541193@N07/28363pK9dj

Dann haben sie noch eine Ballerina auf einen Baumstamm projeziert:

https://www.flickr.com/gp/186541193@N07/1wz9X60V87

Auf diesen Baum leuchtet eine sich drehende Blüte:

Und dann waren wir auch am Ende des Rundganges. Hier gab es noch einen beleuchteten Springbrunnen:

Außerdem war es aufgeklart, der Mond schien. Auch wenn es so aussieht, als sei der Himmel entfärbt – ich hab nix gemacht!

Beendet haben wir den Abend mit einem heißen Getränk in einem Restaurant direkt an diesem Teich. Es war ein sehr schöner Rundgang – ich bin froh, dass wir das gemacht haben! Die Illumination endet morgen (26.11.2023) – vielleicht willst du das ja noch sehen?

Mittelalter im Zoo – 1. Teil

Da bin ich einen Tag im Zoo, und mein erstes Thema ist NICHT tierisch (streng genommen sind Menschen auch Tiere, aber du weißt was ich meine, lieber Leser). Zwei Dinge fügten sich nämlich glücklich: Erstens findet im Zoo Osnabrück dieses Wochenende ein Mittelalter Spektakulum statt, mit allem drum und dran, also auch Musik, und zweitens interessiert mich gerade besonders die Konzert-Photographie. Hier geht es übrigens zum Zoo:

https://www.zoo-osnabrueck.de/mehr-erleben/veranstaltungen/detail/event-title/mittelalter-spectaculum-142/

Der Auftritt von Sonor Teutonicus fand auf einer kleinen Bühne vor den Gehegen der Seelöwen und Seehunden statt. Die Seelöwen habe reichlich kommentiert… beim ersten Auftritt nachmittags schien zunächst noch die Sonne. Zusammen mit der recht kleinen Bühne mit limitiertem Hintergrund war das nicht der Stoff, aus dem tolle Bilder gemacht werden. Aber das Wichtigste an einem Konzert ist natürlich die Musik, und die hat richtig Spaß gemacht! Historische Instrumente plus Schlagzeug, ein- und mehrstimmiger Gesang, ein klanglicher Mix aus Mittelalter und Rock – passt! Ich schreibe nicht gern über Musik, wer einen Eindruck haben möchte, findet hier Futter für die Ohren:

https://www.sonor-teutonicus.de/hörproben/

Diverse Saiteninsturmente, gezupft und gestrichen, Pfeifen und Flöten, Schlagzeug…

Das Ganze hat auf jeden Fall so viel Spaß gemacht, dass ich zum zweiten Auftritt gegen Sonnenuntergang gern nochmal gekommen bin. Inzwischen hat sich das Wetter verändert von sonnig nach nieselig. Das heißt einerseits, dass es kein schönes Abendlicht, keine blaue Stunde gibt, andererseits wurde es dadurch schneller dunkel und die Bühnenbeleuchtung konnte endlich wirken! Hier erstmal die vier Musiker:

Auch wenn das Wetter vermutlich eine ganze Menge Besucher abgeschreckt hat und nicht annähernd so viele Zuhörer da waren, wie die Band verdient hätte, war die Stimmung gut:

So sah es rundum aus:

Und das ist auf der Bühne los:

Fazit:

1. Es hat viel Spaß gemacht.

2. Mein eher lichtschwaches Allround-Zoom ist mit den Lichtverhältnissen recht gut zurecht gekommen, das neue Weitwinkel war hier erwartungsgemäß nicht so nützlich.

3. Ich habe drei CDs gekauft

4. Ich mag keine Mikro-Ständer. Diese narzistischen Mistdinger drängeln sich immer vor die Musiker ins Bild…

Die Links zur Band und zu Flickr, wo es die Bilder in Originalgröße gibt:

https://www.sonor-teutonicus.de/

https://www.flickr.com/gp/186541193@N07/3xZX71m0J7

Mein neues Weitwinkel-Objektiv

Letzte Woche habe ich mir ein neues Objektiv gekauft, ein lichtstarkes Weitwinkel. Wie das dann so ist: Vorläufig sind alle anderen Objektive beurlaubt, und das Neue muss zeigen was es kann. Am Wochenende war es mit in Münster (siehe letzter Blog-Artikel). Man kann es aber auch beeispielsweise in das recht enge Katzenhäuschen reinhalten und abdrücken:

Beim Spaziergang Haselnüsse und zarte Pflänzchen auf einem alten Baumstumpf, der mäßig attraktive Hintergrund verschwindet gnädig in Unschärfe.

Blick nach oben:

Mitte Oktober blühen noch ein paar Rosen im Park, mit aufsteigender Blende aufgenommen.

Gestern war dann endlich – deswegen habe ich es primär haben wollen – eine einigermaßen wolkenarme Nacht. Da ist noch Luft nach oben 😉

Und dann waren endlich mal die Katzen ein bisschen ausführlicher dran – allerdings recht spontan – auch hier ist Luft nach oben… Gina hatte da grad gegähnt, ich war zu langsam….

Paula mag den Blitz nicht…

Die meisten Bilder sind nichts geworden, weil Paula die baumelnde Handschlaufe der Kamera für ein geniales Spielzeug hielt… Irgendwann musste dann Gina gucken kommen, was wir zwei da so treiben. Zuerst ein zärtliches Nasenstupsen, dann fliegen plötzlich die Pfoten (ohne zu fauchen) und zuletzt scheinen sie sich für den Streit zu schämen…

Fazit: Das neue Objektiv gefällt mir, aber es ist natürlich kein Wundermittel. Sternenhimmel braucht viele Faktoren für ein gelungenes Photo, und Katzen brauche andere, aber sicher nicht weniger Faktoren. Ich hab noch ein paar Tage frei, mal sehen, was sich ergibt!

Kunst und Poetik

Auf der Suche nach neuen Impulsen bin ich bei einem Poetry-Workshop gelandet, veranstaltet vom Westfälischen Kunstverein in Münster. Es ist eine Abschlussveranstaltung für die Ausstellung „Mêlée“ von Leda Bourgogne. Die Künstlerin, die Gedichte in ihre Werke einbaut, und die amerikanische Dichterin Donna Stoneciphe, haben die kreative Leitung des zweitägigrn Workshops. Ob ich über den was geschrieben bekomme, weiß ich noch nicht. Aber: Zum Abschluss des ersten Tages haben wir die Ausstellung besucht, und die hat mich photographisch gelockt!

Einen Tag zuvor habe ich nämlich ein neues Objektiv gekauft, ein lichtstarkes Weitwinkel mit einer sehr kurzen Naheinstellgrenze, was eine Menge Möglichkeiten eröffnet.

Eröffnet wird die Ausstellung unter Anderem mit prachtvollen Bannern, die nicht von ungefähr an die aus dem Heimatmuseum in Herzebrock erinnern, die bei Prozessionen an langen Stangen getragen werden. Vorbild sind die Banner der Souffragetten. Für mehr Inhaltliches fehlt mir mal wieder die Energie, aber die Bilder möchte ich gern zeigen.

Detail eines anderen Banners, das wegen des Lichtspieles unbedingt aufs Photo musste:

Von da aus ging es in einen großen Raum, der durch deckenhohe halbtransparente gestaltete Stoffbahnen gegliedert war. Ich habe mir erlaubt, die Bilder teilweise zu spiegeln, so dass die Schrift auch von der Rückseite lesbar ist.

Blick ins Foyer:

Eine Installation auf einer spiegelnden Bühne:

Detail eines Kunstwerkes aus Samt und Edelstahl:

Großformat, dem man eine ganze Wand gewidmet hat:

Prachvolle Farben und Edelstahl:

Noch ein Solitär:

Details eines von hinten beleuchteten Spinnennetzes:

Noch eins, dessen Details mich lockten:

Mit diesem Bild habe ich sehr viel Zeit verbracht, weil mich die Linien und die aufgepolsterten Strukturen faszinierten.

Mit einem der Reißverschlüsse habe ich dann eine Blendenreihe gemacht. Links oben f16, rechts unten f1,7.

Die Ausstellung hat sicher mehr inhaltliche Auseinandersetzung verdient, aber lieber wenig als gar nicht, also war‘s das für heute!

Mal eine ganz andere blaue Stunde: Blues und Zeit

Da hat mein Mann mich zu einem Konzert geschleppt, hier im Ort in der Grundschule – normalerweise ist es andersrum. ICH will zum Konzert, ER hört lieber Musik aus der Konserve in seiner Männer-Höhle im Keller. Eigentlich hatte ich keine Lust, keine Energie nach einer brutal anstrengenden Arbeitswoche. Aber dann: Ich hab noch nie ein Konzert erlebt, bei dem ich dachte „Wärst du besser mal zu Hause geblieben“. Was ich schon erlebt habe „War schön bis hierhin, aber ein Set reicht.“ Mit diesem Gedanken bin ich also zum Konzert mitgegangen – wenn es mir zu viel wird, dann bin ich in fünf Minuten wieder zu Hause auf dem Sofa. Selbstverständlich ist die Kamera mitgekommen.

Die Location: Die kleine Aula der örtlichen Grundschule mit ihrer der Größe von Schule und Schülern angepassten Bühne (=klein). Pluspunkt: Im Eintrittspreis sind Getränke inbegriffen. Mein Mann und ich haben uns mit einem Glas Wein in die erste Reihe gesetzt. Erste Reihe hat zwei Gründe: Einmal kann ich da besser photographieren (keine Köpfe im Weg) und dann ist es für die Menschen AUF der Bühne immer doof, wenn das Publikum sich hinten knubbelt, so als wollten sie schnell wieder beim Ausgang sein, und vorne ist alles leer. Das fühlt sich furchtbar an, deswegen: Erste Reihe.

Auf der Bühne standen drei Gitarren (Stahl- und Nylon-Saiten und einer 12-saitige) und ein Barhocker. Verheißungsvoll. „Blues mit deutschen Texten“, hatte mein Mann gesagt.

Blues ist gut. Die Texte – wir werden sehen. Hören.

Roland Berens‘ Musik ist ganz klar im Blues zu Hause, rhythmische Gitarre, Mundharmonika (blues harp…) und emotionale Texte, macht aber auch Ausflüge in verwandte Gefilde. Singer/Songwriter, dachte ich zwischendurch, oder, auf Deutsch: Liedermacher. Die Musik geht in die rundum wippenden Füße, die Texte berühren. Weil ich nicht alles verstanden und schon gar nicht behalten habe, habe ich zwei CDs gekauft (die mein Mann nach dem Konzert sofort in den Keller verschleppt hat…). Mehrere Lieder befassen sich mit dem Thema „Zeit“, die bei mir was triggern. Ich befasse mich beruflich grade mit Lyrik. Also lyrischen Texten, nicht „lyrics“ (= engl. für Liedtext). Und Lyrik liegt mir nicht so. Aber Roland Berens‘ Texte inspirieren mich. Ich bin gespannt, was da noch draus wird. Außerdem warte ich ungeduldig auf die nächste CD, die grad in Arbeit ist – die muss ich haben!

Über Musik zu schreiben liegt mir auch nicht. Aber ich hab ja auch noch photographiert, worüber ich viel leichter schreiben kann.

Tja, die Location: Blaue Vorhänge an den Seiten, hinten ein Bühnenbild mit einem Märchenschloss, einigen Bäumen und einem Regenbogen. Als Mutter eines Grundschulkindes würde ich sagen: Zauberhaft! Richtig schön gemacht! Als Photograph bei einem Blues-Konzert… wie krieg ich das weg?!?

Erster Versuch: Sepia.

Nicht schlecht, aber das Schloss blieb aus der Frontsicht sichtbar. Ich hab dann mit verschiedenen schwarz-weiß-Einstellungen rumgespielt und noch ein bisschen dunkler gemacht. Das mag vielleicht nicht jeder, aber mir gefällt es.

Es gab natürlich auch einen Tontechniker:

Fazit: Ich bin froh, dass ich mit zum Konzert gegangen bin!

Einige der Bilder gibt es hier in voller Auflösung:

https://flic.kr/s/aHBqjAWQbc

Schwarzwald – Tag 5

Heute hatte ich mich für eine Wanderung angemeldet. Der Wetterbericht sagte eher kühles, wechselhaftes Wetter voraus mit eventuell ein wenig Regen. Entsprechend habe ich meinen einzigen Pullover angezogen. Für die Jacke war es zu warm, die habe ich bald um die Hüfte gebunden. Unsere kleine Gruppe aus 5 Personen traf sich um halb zehn an der Rezeption. ALLE außer mir hatten zwei Stöcke, auch mir wurden sie angeboten. Aus Beobachtungen weiß ich, dass die das Gehtempo erhöhen… ich hab sie trotzdem abgelehnt, zunächst, weil ich damit keine Erfahrung habe. Unterwegs zeigte sich, dass sie für mich auch sehr unpraktisch gewesen wären, weil ich auf der linken Hüfte meine Photo-Tache, auf der rechten die Kamera hängen hatte, das allein verträgt sich schlecht mit den Stöcken, und dann brauche ich ja immer wieder freie Hände zum Photographieren. Wie zu erwarten war es eine anstrengende Tour, auch wenn die anderen Wanderer ein – für Doppelstöcker – gemächliches Tempo anschlugen. 10 km, 3,5 h, knapp 300 Höhenmeter rauf und runter. Los geht‘s. Der erste schöne Blick ergab sich, als wir aus dem Dorf kamen und Wolkenfetzen im nächsten Tal hingen.

Kurz darauf sahen wir zwei frühe Biergartenbesucher – keine Ahnung, wo die herkamen:

Die erste Zeit ging es nur bergab, hauptsächlich durch den Wald.

Das hier halte ich für eine ehemalige Fichten-Monokultur, die sich langsam natürlich weiterentwickelt. Mich freut das viele Totholz, dass bei manchen Menschen ja den Reflex „hier muss aber mal aufgeräumt werden“ auslöst. Schön, dass das keiner macht!

Als wir „unten“ angekommen sind, gab es dieses hübsche Haus und daneben war wieder ein Bildstock.

Und dann waren wir auch schon am Ziel unserer Wanderung, dem Albsee. Das ist ein Stausee, der auf der rechten Seite der Staumauer so aussieht:

Der Abfluss geht durch dieses Tal, das deutlich befestigt ist:

Wir haben dann den See umrundet. Mehr Bilder davon:

Mittelgebirge in Mitteleuropa heißt auch immer: Wasser

Ich hab aus diesem Grund auch keine Wasserflasche mitgenommen, sondern hier und dort aus Bächen getrunken.

Zu den weniger schönen Dingen auf der Wanderung gehörten zwei invasive Pflanzenarten, das Indische Springkraut und der Japanische Staudenknöterich. Ich hab hier und dort was abgeknickt oder ausgerissen und fand später dieses Zeichen, dass ich nicht die Einzige bin, die das macht:

Die Tierwelt war mal wieder scheu. Auf der großen Wasserfläche habe ich (vermutliche) einen Kormoran gesehen und zwei Stockenten-Pärchen, mehr nicht!

Ein toter Maulwurf, eine tote Blindschleiche, eine lebende Schrecke:

Eine nicht alltägliche Schachtelhalm-Art:

Der Rückweg führt wenig überraschend überwiegend bergan, hauptsächlich wieder durch den Wald.

An diesem schönen Brunnen haben wir Rast gemacht. Das Wasser schmeckt gut!

Die Wanderung war sehr schön, hat aber mich Ungeübte an meine Grenze gebracht. Der Plan für den Rest des Tages sah so aus: Mittagsschlaf, Kuchen, Massageliege, Abendessen, Nachtruhe.

Unerwarteterweise war ich nach dem Abendessen wieder fit genug für einen kleinen Abendspaziergang. Und weil der Himmel Schönes verhieß, habe ich Höchenschwand Richtung Westen = Sonnenuntergang verlassen. Die Kirche wurde von der Abendsonne angestrahlt:

Die langweiligste Form von Sonnenuntergang ist wolkenloser Himmel + Sonne versinkt hinter dem Horizont. Außer einem schönen Farbverlauf des Himmels gibt es da nicht viel zu sehen. DAS war hier nicht so. Bäume, Wolken, geschwungene Linien machen das Alltägliche zum Spektakel!

Auf dem Heimweg hab ich dann noch diese Katze gesehen, die mich daran erinnert, wie sich Paula gern hinter einem Grasbüschel versteckt und offenbar denkt, dass, wenn ihr Kopf vom Gras fast verdeckt wird, niemand ihren dicken schwarz-weißen Popo sieht…

Schwarzwald – Tag 4

Schon bei unserer Ankunft fiel uns die katholische Kirche in Höchenschwand auf. Auf der einen Seite wirkt sie romanisch, was sehr alt wäre, auf der anderen Seite sehen die Steine so neu aus – ich versprach, der Sache auf den Grund zu gehen. Da es heute Nachmittag regnen soll, bin ich direkt nach dem Frühstück losgezogen.

Der Turm zeigt aus der Nähe betrachtet zwei interessante Zahlen – 1683 und 2016 – was auf ein Erbauungs- und Renovierungsdatum schließen lässt. Wobei 1683 eher Barock als Romanik ist und dazwischen liegen noch Gotik und Renaissance. Womöglich bezieht sich das auch nur auf den Turm. Leider konnte ich nicht in die Kirche hinein, weil dort geputzt wurde, also werde ich ein Andermal nach der Geschichte Ausschau halten. Für heute habe ich mich auf die Außenansicht beschränkt. Unter dem Kreuz unten im Bild befindet Gedenktafeln für die Gefallenen des 1. Weltkrieges aus mehreren Dörfern.

In der Nähe der Kirche gibt es noch ein zweites Kriegsdenkmal, diesmal für die Gefallenen des 2. Weltkrieges. Die des 1. sind hier nochmals aufgeführt.

An einer Tafel bin ich hängen geblieben. Das sind die Gefallenen allein aus Höchenschwand – so viele! So viele aus so einem kleinen Dorf! Es führt einem den Schrecken des Krieges deutlich vor Augen. Wie viel Leid und auch welcher gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Schaden das ist, wenn so viele Männer aus dem Krieg nicht mehr nach Hause kommen!

Wie viele alte, größere Kirchen hat auch diese zahlreiche Türen. Zwei sind mir besonders aufgefallen:

Über diese Metallplatte kann ich leider nichts sagen, was nicht offensichtlich wäre. Ein Gedanke dazu: Als diese Platte hergestellt wurde, waren die Urgroßeltern meiner Urgroßeltern noch lange nicht geboren.

Pflasterritzenvegetation:

In einer Nische steht dieses bemerkenswerte Kreuz:

Ein Missionskreuz von 1758 – was genau das bedeutet, weiß ich nicht. Unter dem hier sichtbaren Teil kommt diese Inschrift – Nur Kein Todsünd

Die unterste Tafel ist inhaltlich weitgehend gleichlautend zu der oberen:

Da steht: So oft man / vor diesem / Missions / Kreuze / 5 Vaterunser u. / Ave Maria u. 5 / Ehre s.d. Vat. betet, / gewint man einen / Ablaß von 300 / Tagen / 1859

Das ist für mich als Protestant ein sehr fremdes Konzept, besonders auch in Hinblick auf die Jahreszahl. Trotzdem bin ich der Überzeugung, dass Beten einem Menschen gut tut.

Es gibt an der Kirche noch ein besonderes Kreuz mit einem interessanten Sockel und einer aufwändigen Schmiedearbeit. Ich halte das für ein Grabkreuz. Auf dem um die Kirche liegenden Friedhof gibt es mehrere ähnliche Stücke. Das Kästchen in der Mitte enthält nichts Wiedergebenswertes.

Auf dem Platz vor der Kirche steht eine Bronzeskulptur, die einer genaueren Betrachtung wert wäre. Ich hab bei meinem letzten Besuch schonmal reichlich Bilder davon gemacht.

Weiter ging es in den Kurpark, wo mich ein Springbrunnen anzog. Hier eine kleine Studie mit unterschiedlichen Belichtungzeiten die zu verwischten Wasserspuren oder eingefrorenen Wassertropfen führten.

Tropfen fallen auf die Wasseroberfläche:

Schwebende Tropfen

Regenbogen:

Nochmal gefrorene und verwischte Tropfen:

Der Park ist nicht sehr groß, hat aber wichtige Elemente – eine Bühne, Bänke und dekorative weiße Kugeln voller Regentropfen, in denen sich die Sonne spiegelt.

Fast der ganze Park:

Den Rest des Tages habe ich im Hotel verbracht. Hier das Solebad von oben bei Tageslicht:

Der Salzraum, wo ich ein halbes Stündchen gelegen habe und auch ein paar Atemübungen gemacht habe. Die Luft dort ist tatsächlich eindrucksvoll anders.

Das Mittagessen gibt es in dieser Stube, ebenfalls mit Kachelofen:

Und das habe ich gegessen:

Für den Kuchen am Nachmittag war ich mal wieder zu gierig, vom Mittagsschlaf gibt es auch keine Bilder, aber ich hab noch ein biologisches Highlight. In der Nähe des Hotels gibt es ein Hornissennest!

https://www.flickr.com/gp/186541193@N07/b9069u9UFT

Für einen Abendspaziergang war das Wetter zu schlecht, deswegen war es das für heute!

Schwarzwald – Tag 3

Den heutigen Tag habe ich überwiegend im Hotel verbracht, was teilweise dem Wetter geschuldet war, teilweise dem Wunsch, endlich mal alle Annehmlichkeiten hier zu genießen. Der Morgen fing gut an mit dem Blick vom Balkon auf die Alpen – ein reinigendes Gewitter in der Nacht hatte es möglich gemacht. Oft genug hüllen die sich in Wolken oder es gibt so viel Dunst, dass man sie halt kaum sehen kann. Das hier ist der Blick vom Balkon. Der ist aber nicht primär für Fernsicht gedacht, sondern dafür, auf den beiden Liegestühlen die herrliche Luft zu genießen.

In diesem Hotel fühle ich mich außerordentlich wohl. Der beste Platz ist das Solebad. Es hat ungefähr den Salzgehalt von Meerwasser und ist wohltuende 32° C warm. Der Raum ist auch tagsüber schön, aber abends kommt die Beleuchtung erst richtig zur Geltung:

Bei der Inneneinrichtung gelingt hier die Balance von Tradition und Gegenwart. Das hier ist die Schwarzwaldstube, wo ich morgens und abends esse:

Alle Stühle haben individuell geschnitzte Rückenlehnen (muss ich noch photographieren), es gibt einen Kachelofen und zahlreiche Kuckucksuhren, von denen nur zwei schlagen (was gut so ist).

https://www.flickr.com/gp/186541193@N07/xc8A5gQ905

https://www.flickr.com/gp/186541193@N07/Ez42m8F54f

Hier eine Deckenmalerei im Flur – die GANZE Decke ist mit diesen bemalten Holzvertäfelungen bedeckt!

Im Flur stehen dann diese beiden Engel aus der schwarzwälder Bildhauerei Stiegeler.

Und in meinem Zimmer hängen diese beiden Bilder aus demselben Stall:

Ich habe vormittags die Einweisung für den Fitnessraum mitgemacht und dann die Massage-Liege benutzt – meine Rückenmuskulatur war beglückt davon, das mache ich jetzt täglich. Nachmittags stand dann eine Gesichtsbehandlung auf dem Plan – mein Gesicht war ebenfalls beglückt. Nach dem Abendessen hatte sich das Wetter gebessert:

Ich konnte also einen geruhsamen Verdauungsspaziergang machen. Ich wählte die gleiche Route wie am ersten Tag. Direkt am Hotel liegt die ehemalige Dorfschmiede – das Gasthaus gegenüber heißt auch so – wo es altes Eisen und Werkzeug zu bestaunen gibt (und Geschmiedetes zu kaufen…).

Danach hat man das Dorf rasch hinter sich gelassen – Höchenschwand ist ein kleines Dorf, an keiner Stelle ist es weit bis zum Dorfrand.

Ein Bildstock mit einer Marienstatue. Daneben steht auch eine Bank.

So langsam wurde es dunkler, der Himmel blieb hell. Das Schöne daran, wenn man allein unterwegs ist, ist, dass man mal zehn Minuten stehen bleiben kann, um in den Tiefen des Kamera-Menüs nach der HDR-Funktion zu suchen. In diesem Modus macht die Kamera mehrere Bilder mit unterschiedlicher Belichtungszeit, die sie zu einem Bild zusammenrechnet, um große Helligkeitsunterschiede wie hier zwischen dem noch hellen Himmel und den in der Dämmerung versinkenden Wiesen und Bäumen auszugleichen. Ich hab eine ganze Weile herumexperimentiert. Eins der Bilder (Kirchturm) zeigt übrigens ein nettes Berechnungsfehler-Artefakt.

Auf einem Gehweg fanden sich diese drei Schnecken zu einem kanibalischen Leichenschmaus. Man kann die Bruchstücke eines Schneckenhauses erkennen…

Einen richtigen Sonnenuntergang konnte ich wegen tief hängender Wolken nicht sehen, aber den schön beleuchteten Himmel:

Gute Nacht, Schwarzwald!